Herausforderndes erstes Halbjahr 2019

August 14, 2019


  • Halbjahres-Resultate 2019
    - Nettoumsatz von CHF 137,0 Mio, Rückgang von 4,2% zu
      konstanten Wechselkursen (H1/2018: CHF 146.9 Mio)

    - Auftragseingang von CHF 161,7 Mio, Rückgang von 1,9%
      zu konstanten Wechselkursen (H1/2018: CHF 169,3 Mio)

    - Auftragsbestand per Ende Juni 2019 bei CHF 172,1 Mio,
      Wachstum von 8,7% zu konstanten Wechselkursen (Ende
      H1/2018: CHF 164,0 Mio)

    - EBITDA bei CHF 1,4 Mio und EBITDA-Marge von 1%,
      hauptsächlich aufgrund tieferem Umsatz (H1/2018: CHF
      9,6 Mio mit einer Marge von 6,5%)

    - Konzerngewinn stieg auf CHF 6,5 Mio (H1/2018: CHF 5,4
      Mio) aufgrund von Einmaleffekten
  • Führungswechsel
    Zusätzlich zu ihrer Funktion als Verwaltungsratspräsidentin wurde Jeannine Pilloud am 2. August 2019 als Acting CEO ernannt. Dominik Maurer übernimmt als CFO am 10. Oktober 2019.
  • Interne Initiativen
    Konkrete Massnahmen durch Verwaltungsrat und Management definiert, um Wachstumspotenzial besser auszuschöpfen und langfristige Profitabilität zu steigern
  • Ziele 2019
    Aus heutiger Sicht wird Ascom die kommunizierten Ziele 2019 nicht erreichen. Die Gruppe erwartet als „Base Case“ einen Umsatz von rund CHF 300 Mio mit einer hohen einstelligen EBITDA-Marge,


Schwächere Performance als erwartet während den ersten sechs Monaten
Ascom erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2019 einen Nettoumsatz von CHF 137,0 Mio, was einem Rückgang von 4,2% zu konstanten Wechselkursen entspricht (H1/2018: CHF 146,9 Mio). Das Unternehmen litt unter einer schwachen Nachfrage im OEM-Geschäft (entspricht rund 10% des Gesamtumsatzes im H1/2018), das um rund 30% zurückging. Zudem haben die eingeleiteten Massnahmen zur Steigerung der Qualität und Kapazität des Servicegeschäfts ihre Wirkung nicht vollständig entfaltet.

Gute Performance in UK und DACH Region

Die verschiedenen Regionen entwickelten sich unterschiedlich. Grossbritannien und die DACH-Region zeigten eine solide Performance mit einem hohen einstelligen Umsatzwachstum. Die Benelux-Region und die nordischen Länder mussten Verzögerungen bei der Projektabwicklung hinnehmen, was zu einem Umsatzrückgang gegenüber H1/2018 führte. Das Geschäft in Nordamerika lag auf dem Niveau des Vorjahres, während sich das Geschäft in Australien und Asien langsamer entwickelte.

Der Healthcare Sektor trägt wie im Vorjahr mit rund 64% zum Umsatz des ersten Halbjahres 2019 bei. Während der Umsatzanteil des OEM-Geschäfts von 10% auf 7% sank, wuchs der Enterprise-Sektor von 26% auf 29%. Wiederkehrende Umsätze stiegen auf 26%, verglichen mit 23% im H1/2018.

Auftragsbestand wächst weiter
Ascom erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Auftragseingang von CHF 161,7 Mio (H1/2018: CHF 169,3 Mio). Der Auftragsbestand betrug CHF 172,1 Mio (H1/2018: CHF 164,0 Mio), was einem Anstieg von 8,7% zu konstanten Wechselkursen entspricht und eine solide Basis für eine bessere Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2019 und im Jahr 2020 bildet.

Profitabilität durch tieferen Umsatz beeinträchtigt
Die Profitabilität im ersten Halbjahr 2019 war niedriger als im Vorjahr, was vor allem auf den Umsatzrückgang und eine geringere Bruttomarge zurückzuführen ist, während die Funktionskosten insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres lagen. Damit belief sich das EBITDA auf CHF 1,4 Mio (H1/2018: CHF 9,6 Mio), bei einer EBITDA-Marge von 1,0% gegenüber 6,5% im ersten Halbjahr 2018.

Höherer Konzerngewinn aufgrund von Einmaleffekten
Trotz tieferer operativer Profitabilität schloss Ascom das erste Halbjahr 2019 mit einem höheren Konzerngewinn von CHF 6,5 Mio. (H1/2018: CHF 5,4 Mio.) ab, was auf Einmaleffekte zurückzuführen ist, insbesondere auf die Veräusserung der nicht betriebsnotwendigen Liegenschaft Technologiepark Teningen (Deutschland), die zu einem deutlichen Buchgewinn führte.

Positiver operativer Cashflow und eine solide Bilanzstruktur
Ascom erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Jahres einen positiven Cashflow von CHF 5,5 Mio aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Per Bilanzstichtag 30. Juni 2019 beliefen sich die liquiden Mittel auf CHF 14,2 Mio bei einer Eigenkapitalquote von 35,2%.

Interne Initiativen
Die strategische Positionierung von Ascom in Healthcare ist stark und das Portfolio des Unternehmens zeigt eine solide Entwicklung. Die Transformation zu einem Lösungsanbieter erfordert jedoch weiterhin konzentrierte und fokussierte Anstrengungen. Die Kosten müssen besser auf den Umsatz abgestimmt sein, und es ist sehr wichtig, in Ascom’s schnell wachsenden Märkten ein konsistentes Delivery Model zu implementieren.

Anfang August 2019 hat der Verwaltungsrat beschlossen, dass Jeannine Pilloud zusätzlich zu ihrer Funktion als Verwaltungsratspräsidentin, ab sofort auch die operative Führung als Acting CEO der Ascom Gruppe übernimmt. Dominik Maurer tritt seine Funktion als neuer CFO am 10. Oktober 2019 an.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben konkrete Massnahmen definiert, um das Wachstumspotenzial besser auszuschöpfen und die langfristige Profitabilität des Unternehmens zu steigern. Ascom muss schneller und kundenorientierter werden, und die Lösungen müssen qualitativ einwandfrei sein.

Ziel ist die Rückkehr zu branchenüblichem Wachstum und stärkerer und nachhaltiger Profitabilität. Die Organisation soll für ein konsistentes und effizientes Delivery und Go-To-Market-Modell neu ausgerichtet werden. Zusätzlich werden verschiedene Initiativen ergriffen, um die Kostenbasis an den Umsatz und die branchenüblichen Benchmarks anzupassen.

Der Verwaltungsrat der Ascom Holding AG initiierte eine fokussierte Evaluation der strategischen Optionen mit Unterstützung von erfahrenen Beratern. Zudem werden zusätzliche Partnerschaften evaluiert. Die Interessen aller Stakeholders (Kunden, Mitarbeitende, und Aktionäre) werden dabei gewahrt.

Ausblick

Ascom wird in 2019 weiterhin einen anspruchsvollen Weg vor sich haben. Der Verwaltungsrat und das Management sind überzeugt, dass die strategische Positionierung von Ascom richtig ist und die Ziele klar formuliert sind: Rückkehr zu Wachstum und nachhaltige Steigerung der Profitabilität.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 erwartet Ascom ein stärkeres zweites Halbjahr. Doch aus heutiger Sicht wird Ascom die kommunizierten Ziele 2019 nicht erreichen. Die Gruppe erwartet als „Base Case“ einen Umsatz von rund CHF 300 Mio mit einer hohen einstelligen EBITDA-Marge.


KENNZAHLEN ERSTES HALBJAHR 2019
Swiss GAAP FER

In CHFm, ausser % 
 H1 2019H1 2018
Bestellungseingang161,7169,3
Nettoumsatz137,0146,9
EBIT-5,43,6
EBIT-Marge in %-3,9%2,5%
EBITDA11,49,6
EBITDA-Marge in %1,0%  6,5%
Unternehmensgewinn 6,55,4
Anzahl Mitarbeitende (FTE) am 30.06.1‘3061‘227

1 Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (EBITDA) als Zwischensumme beinhaltet den operativen Gewinn (EBIT) vor Abzug von Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen sowie Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte. H1/2019: Die operativen Abschreibungen betrugen CHF 6,8 Mio (H1/2018: CHF 6,0 Mio).

Der vollständige Halbjahresbericht 2019 der Ascom Gruppe und die Präsentation der Halbjahresergebnisse 2019 sind nur in englischer Sprache verfügbar und können online eingesehen werden unter http://www.ascom.com/corp/investor-relations/reports-presentation.html

Die Audio-Live-Übertragung der Halbjahres-Medienkonferenz beginnt am Mittwoch, 14. August 2019, 10.00 Uhr MESZ. Bitte melden Sie sich online an über http://swisscomstream.ch/ascom/audiowebcast/


Anhang

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